Eine kurze Firmengeschichte

 

1865       Gründung der Firma durch Philipp Loos in Neustadt an der Weinstraße

     

                    Philipp Loos (1837 -1916 )                         Franz Loos (1870 –1942)                            August Helbrecht (-1912 1968)

                                                                                        Geschäftsführer von 1916-1942                   Geschäftsführer von 1942-1968

                                                                                                                    

1877            Umsiedelung nach Offenbach, Bau der Fabrik weit vor den Toren der Stadt

„Als Philipp Loos 1877 seine Dampfkesselfabrik von Neustadt an der Weinstraße nach Offenbach verlegte, entstand der Neubau an der Sprendlinger Landstraße weit vor der Stadt. Die geschlossene Bebauung endete etwa an der heutigen Bismarckstraße. Und bei Loos sah man wenig mehr vorbeikommen als die Fuhrwerke, die Offenbach mit Milch aus der Dreieich versorgten.“  (von  Lothar R.Braun in IHK Offenbacher Wirtschaft 3/2002 )

Bau eines Petroleumtankes. Die Vormontage erfolgte auf dem Gelände, das später als Firmenparkplatz diente. Links die Sprendlinger Landstr, im Hintergrund das Werksgelände. Aufnahmevermutlich von 1904.

 

1890            25 jähriges Firmenjubiläum

Trotz schwieriger Anfangsjahre wuchs die Firma. Beim 25 jährigen Jubiläum umfasste die Belegschaft ca 25 Mitarbeiter. Philipp Loos in der Bildmitte mit Melone, rechts und links von Ihm die Söhne Franz und Theodor (helle Jacken)

 

1897   Die Söhne übernehmen das Geschäft

  

Die Söhne Philipp (jun.), Franz, Theodor                             Katalog Ausgabe 1914/15

 

Transport eines genieteten Zweiflammrohrkessels. Zu beachten ist die Dampfgetriebene Zugmaschine

„Es war in dieser ersten Zeit nicht üblich, Kessel nach der .‚Dampfleistung“ zu verkaufen, wie das heute der Fall ist. Die Heizfläche war das maßgebende Kriterium, gegebenenfalls auch die Angabe der Pferdestärke. Üblich waren Dampfleistungen von 16 bis 25 kg/m2“ (Aus der Firmengeschichte)

 

Verladung von Behältern gefertigt von der Firma Philipp Loos auf dem Offenbacher Bahnhof (vor 1914)

 

1915    50 Jähriges Betriebsjubiläum

50 Jähriges Betriebsjubiläum 1915. In der Mitte Philipp Loos (Sen), rechts und links von ihm seine Söhne Franz und Theodor. Des weiteren sind 56 Mitarbeiter zu sehen

 

1916            Tod von Philipp Loos

 

1917            Bau eines Zweigwerkes in Gunzenhausen, (Bayern) (heute Loos Deutschland GmbH)

1921       Die Söhne Franz und Theodor zerstreiten sich, Trennung der Firmen

 

Dampf-Schwaden Pasteuisier Apparat erbaut von Philipp Loos. Für eine solche Anlage war auch von Philipp Loos ein Patent angemeldet worden. Neben Dampfkesselm wurden auchu.a.  Pasteuisier Apparat, Koch-Kippkessel, Flaschen-Pasteurisier Apparate, Brennblasen, Autoklawen,... hergestellt

 

1923     Inflation, Weltwirtschaftskrise

„Es folgte eine böse Zeit. Der Betrieb lief schlecht, aber mein Vater lehnte es trotz hoher Schulden ab, einen Vergleich oder gar Konkurs zu machen. Er blieb niemanden auch nur einen Pfennig schuldig“.(Aus der Firmengeschichte)

 

Mobile Anlage mit Kessel (hinten), klappbaren Schornstein und 3 Behältern. Das Fahrzeug ist mit Kutschbock ausgestattet, Gezogen wurde es von Pferden Die Aufnahme wurde auf den Firmengelände gemacht, im Hintergrund die Autogenschweißerei

 

1939-45     Zweiter Weltkrieg- auch die Firma Loos bleibt nicht unbeschadet

Die ersten Luftangriffe auf Offenbach:.: „Auf den Grundstück der Firma Offenbacher Dampfkesselfabrik und Eisengiesserei Philipp Loos sind auf dem angrenzenden Gelände zwischen Werk und dem Werksportplatz Sprendlinger Landstr. 171 2 schwere Sprengbomben niedergegangen“...“Mein Hauptaugenmerk galt dem unmittelbar an das betroffene Grundstück angrenzenden Wohnhaus (jetziger Eigentümer Fa. Loos). Der Luftschutzwart Th.Wild und die gesamten Hausbewohner hatten sich in den Luftschutzraum begeben. Es sind ausser Fensterscheiben in dem Haus keinerlei Personen- und Sachschäden zu beklagen......“  Auszug aus dem Bericht des Reviergruppen-führers an den Reichsluftschutzbund über Bombenschäden anlässlich des Luftangriffes in der Nacht vom 5.5.41

Auch bei späteren Angriffen wird die Fabrik mehrfach getroffen, es gibt aber zum Glück keine Personenschäden, die Sachschäden halten sich in Grenzen

 

1942            Umwandlung in eine GmbH

75 Jähriges Betriebsjubiläum 1940. In der Mitte Franz Loos

 

1949     Währungsreform und Wiederaufbau

 

Transport eines Zweiflammwellrohrkessels nach Frankfurt. Lieferung 1950  Dieser Kesseltyp wurde dann vor Ort eingemauert. Die Photos wurden auf der Sprendlinger Landstraße zwischen Starkenburgring und Marienstraße aufgenommen. Die Straße ist noch einspurig, es gibt noch Bäume und  kaum Verkehr

 

1955

Auf der Hannover-Messe 1955. Rechts einer der ersten Vierzugkessel, Rechts ein stehender Kessel mit automatischer Beschickung für Feststofffeuerung und nachgeschaltetem Abgaswärmetauscher/Speisewasserbehälter (Stehend daneben)

 

1965                  100 jähriges Firmenjubiläum

 

   

Kesselfertigung und Prospekt Anfang der 60er Jahre

 

Luftaufnahme des Firmengeländes ca. 1965. Das Gelände rund um die Firma wird noch meist für Kleingärten genutzt, (später werden hier die VDE, Honda, Bürogebäude, Etap-Hotel, etc entstehen) Die Sprendlinger Landstr ist noch einspurig(Je Richtung). Man sieht auch noch das Andreaskreuz vom Bahnübergang der Industriebahn, an die Loos Anschluss hatte.

 

1968     August Helbrecht, Geschäftsführer seit 1942, beliebt bei allen die Ihn kannten, verstirbt unerwartet.  Er hinterlässt die Firma unvorbereitet in schwieriger Lage. Neue Geschäftsführerin wird Maria Helbrecht-Loos, einzigste Tochter von Franz Loos.

Mobile Dampfkesselanlage vor dem neu errichteten Sozialgebäude ca. 1965.

 

1971            tritt Gerd Helbrecht offiziell in das Unternehmen ein. Zuvor hatte er aber bereit 3 Jahre parallel zum Studium in der Firma mitgearbeitet. Ihm wird es gelingen das marode Unternehmen allmählich wieder fit zu machen. Der Exportanteil steigt und bringt den Turn arround.
Dazu ein ehemaliger Mitarbeiter: „... denn Gerd hat in einer sehr schwierigen Zeit die Führung übernommen und innerhalb von ca. 10 Jahren mehr aus der Fa. gemacht als alle anderen vor ihm, er hatte keine 30- oder 40 Stunden Woche, ich habe heute noch große Achtung vor ihm und der Zeit mit ihm zusammen“

Auslieferung von 3 Dampfkessel mit Leistung 10000kg/h für den Export nach Asien

 

1990     125 jähriges Betriebsjubiläum

 

Die Belegschaft anlässlich der 125 Jahr Feier. In der Bildmitte Maria Helbrecht Loos, die Enkelin des Firmengründers. ( Die Firma ist bis heute in Familienbesitz (Urenkel des Philipp Loos)

 

2001     Wiedervereinigung der Loos Kesselfabriken nach über 80 Jahren

Loos Gunzenhausen übernimmt die Fertigungsstätte in Offenbach

 

  In Offenbach wurden über 28250 LOOS Kessel hergestellt. Diese wurden weltweit in über 80 Länder exportiert. In den letzten Jahren wurden durchschnittliche ca. 100 Dampfkessel/Jahr gefertigt

 

2002       Schließung des Fertigungsstandortes Offenbach

Offenbach Post, 9.8.2002

 

Die ehemaligen Fabrikhallen wurden 2003 abgerissen. Das Gelände wird heute vom ADAC Abschleppdienst Offenbach GmbH genutzt.  

Die Philipp Loos GmbH wird als Verwaltungsgesellschaft weitergeführt.

 

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Philipp Loos GmbH, Offenbach